Terminaviso 15. Armutskonferenz - 28. & 29. April 2026 Salzburg

Selber schuld!

Armut und die Leistungslüge

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Beginn: 28. April 2026 10.30h; Ende: 29. April 2026 14.00h

Vor!-Konferenzen

  • Ideenreichtum - Vor!-Konferenz für junge Armutsforscher*innen: ab 27.4.2026 11.00h (Bewerbung im Rahmen eines Call for Papers ab Oktober 2025)
  • Betroffenen-Vor!-Konferenz: 27.4.2026 12.30–18.00h
  • Frauen-Vor!-Konferenz: 27.4.2026 19.00–21.30h

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Viele Tätigkeiten, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, sind schlecht bezahlt und wenig wertgeschätzt. Doch Sorgearbeit, Kindererziehung, Pflege und allgemeine Reproduktionsarbeit sind grundlegend für unser Arbeits- und Wirtschaftsleben. Ohne sie funktioniert keine Gesellschaft. Gleichzeitig zeigt sich: Wer erbt, hat besserer Chancen. Status wird weniger durch Leistung erworben als vielmehr in der Geburtslotterie. Die Leistungslüge verdeckt diese Ungerechtigkeit, indem sie Armut und Ungleichheit zu einem persönlichen Versagen erklärt. Dahinter verbirgt sich die unausgesprochene Annahme, dass Menschen ihre Armut und ihren Reichtum schon „verdient“ haben.

Armut bekämpfen, nicht die Armen

Begriffe wie „Leistung“, „Chancen“ oder „Kompetenzen“ (Literacy) werden missbraucht, um soziale Ungleichheit in der Gesellschaft zu rechtfertigen. Die Verantwortung für gesellschaftliche Missstände wird auf Einzelne verlagert und die „Schuld“ alleine den Betroffenen zugeschrieben. Ausgeblendet werden hingegen politische, wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen, die Armut hervorbringen und verfestigen.
Hier setzt die Konferenz an: Sie untersucht die Mechanismen, die Armut individualisieren und Betroffene beschämen – und sucht gemeinsam nach Lösungen. Im Mittelpunkt steht die Forderung, Armut konsequent zu bekämpfen – und nicht die Armen.

Ein vorläufiges Programm wird im November 2025 veröffentlicht, die Anmeldung ist ab Dezember 2025 möglich.