UN-Tag gegen Armut: Prävention - „Absturz verhindern und vermeiden“

Die Armutskonferenz setzt auf Prävention und stellt Maßnahmen der Armutsvermeidung vor – gerade jetzt in Teuerung und Krise

(17.10.25). Der internationale Tag zur Bekämpfung der Armut vereint weltweit alle, die an effektiven und wirksamen Maßnahmen zur Verringerung sozialer Ungleichheit arbeiten. Dabei geht es immer auch um einen größeren, mutigeren Blick nach vorne. Wenn wir den sozialen Abstieg von Bevölkerungsgruppen in Österreich verhindern wollen, sind präventive Hilfen das Mittel der Wahl. Wie Wohnungslosigkeit und Energiearmut verhindern, wie Kinderarmut, Prekarität im Alter und armutsbedingte Erkrankungen vermeiden?

Zu viel an Gemeinheiten, Vorurteilen, Abwertung und Verachtung

Am weltweiten Tag gegen Armut geht es auch darum, Zusammenhänge zu sehen, Hintergründe zu verstehen, Missstände aufzudecken – es gibt zur Zeit ohnehin zu viel an Gemeinheiten, Vorurteilen, Pauschalverunglimpfungen, Abwertung und Verachtung gegenüber Armutsbetroffenen im politischen wie medialen Raum.

Schützt und stützt die Mitte

Sozialleistungen tragen entscheidend zum sozialen Ausgleich bei und wirken armutspräventiv. Sie reduzieren die Armutsgefährdung von 43% auf rund 15%. Am stärksten wirken Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Mindestsicherung sowie Wohnbeihilfe. Auch der soziale Wohnbau, Gesundheits- und Bildungsmaßnahmen haben eine kräftige – auch präventive - Wirkung gegen Armut.
Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt. Die untere Mitte hat kein Vermögen um Einschnitte wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit einfach aufzufangen. Und wäre sie gezwungen Vermögen für Alter, Bildung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit anzusparen, wäre ihr Lebensstandard und ihr Konsumniveau vernichtet. Die Mitte ist dort weniger gefährdet, wo es ein starkes Netz sozialer Sicherheit gibt. Das muss gerade in Krisen halten.


Statements und Unterlagen zur Pressekonferenz am 17.10.2025

Anna PARR, Caritas Österreich: Energiearmut verhindern
Doris PETTIGHOFER, Plattform für Alleinerziehende, Koordinationsteam der Armutskonferenz: Familienarmut verhindern
Marlene KORSIN, Telefonseelsorge Österreich: Soziale Isolation verhindern
Hanna LICHTENBERGER, Volkshilfe Österreich: Kinderarmut verhindern
Alexander MACHATSCHKE, Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe: Wohnungslosigkeit verhindern
Christine SALLINGER, Mindestpensionistin, AG Frauenarmut der Armutskonferenz: Missachtung verhindern
Martin SCHENK, Sozialexperte Diakonie, Mitbegründer der Armutskonferenz: Jetzt das Richtige tun. Sozialen Abstieg verhindern:
- Bausteine für ein Österreich ohne Armut
- Schützt und stützt