Armutskonferenz zu OECD-Studie: Beste Bildung für jedes Kind!
Chancenbonus: Investition in Qualität des Unterrichts, beste Lehrerteams für schwierigste Schulen und positive Haltung gegenüber den Kindern
(09.09.25). “Jedes Kind braucht die beste Bildung. Jedes!", reagiert das Netzwerk Armutskonferenz auf die Ergebnisse der OECD-Bildungsstudie “Education at a Glance”. 71.000 Volksschulkinder und 81.000 Kinder in der Unterstufe leben in einkommensarmen Haushalten. "Das österreichische Schulsystem weist einen besonders starken Zusammenhang zwischen sozioökönomischer Herkunft und Bildungserfolg auf.“
Die Armutskonferenz begrüßt deshalb die Einführung eines Chancenbonus für sozial benachteiligte Schulstandorte: Für zukünftige Finanzierung und Erfolg ist die Verankerung im Finanzausgleich notwendig. Denn wir wissen aus internationalen Beispielen:
1. Schulen in kritischen Lagen verändern sich selten von sich aus. Der Anstoß muss von außen kommen
2. Unterrichtsqualität ins Zentrum rücken
3. Teamstrukturen aufbauen, multiprofessionelle Teams in Schulen fördern
4. Das Grätzel, den Sozialraum um die Schule miteinbeziehen und
5. Schule ganztägig führen.
Zusammengefasst: Im Zentrum des Turnarounds steht die Qualität des Unterrichts, das Bilden von Lehrerteams, Ressourcen für pädagogischen Umbau und eine neue Haltung gegenüber den Kindern: "Wir trauen dir zu, dass du viel kannst!"
Für den Erfolg zentral ist ein wertschätzendes, nicht-beschämendes Vorgehen. Öffentliche Rankings von Schulen beschämen die Schwächeren statt sie zu stärken - und vertiefen die Unterschiede. Zur Schulentwicklung ist es zielführend, wenn sozial ähnlich zusammengesetzte Schulstandorte voneinander lernen.
“Wem die humanistischen und sozialen Argumente nicht überzeugen, dann zumindest die ökonomischen: Allein die gesamtwirtschaftlichen Kosten von Schulabbruch betragen 1,1 Mrd Euro im Jahr”, so die Armutskonferenz abschließend.
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