Terminaviso: 15. Armutskonferenz
28. & 29. April 2026 St. Virgil / Salzburg
Selber schuld!
Armut und die Leistungslüge
Viele Tätigkeiten, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, sind schlecht bezahlt und wenig wertgeschätzt. Doch Sorgearbeit, Kindererziehung, Pflege und allgemeine Reproduktionsarbeit sind grundlegend für unser Arbeits- und Wirtschaftsleben. Ohne sie funktioniert keine Gesellschaft. Gleichzeitig zeigt sich: Wer erbt, hat besserer Chancen. Status wird weniger durch Leistung erworben als vielmehr in der Geburtslotterie. Die Leistungslüge verdeckt diese Ungerechtigkeit, indem sie Armut und Ungleichheit zu einem persönlichen Versagen erklärt. Dahinter verbirgt sich die unausgesprochene Annahme, dass Menschen ihre Armut schon „verdient“ haben.
Armut bekämpfen, nicht die Armen
Begriffe wie „Leistung“, „Chancen“ oder „Literacy“ werden missbraucht, um soziale Ungleichheit in der Gesellschaft zu rechtfertigen. Die Verantwortung für gesellschaftliche Missstände wird auf Einzelne verlagert und die „Schuld“ alleine den Betroffenen zugeschrieben. Ausgeblendet werden hingegen politische, wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen, die Armut hervorbringen und verfestigen.
Hier setzt die Konferenz an: Sie untersucht die Mechanismen, die Armut individualisieren und Betroffene beschämen – und sucht gemeinsam nach Lösungen. Im Mittelpunkt steht die Forderung, Armut selbst konsequent zu bekämpfen – und nicht die Armen.