Happy Birthday! 10 Jahre Hunger auf Kunst und Kultur

KulturpassbesitzerInnen sagen Danke: "Durch diese Aktion ist mein Atem nicht verloren gegangen!"

(November 2013) Vor 10 Jahren haben Airan Berg vom Schauspielhaus Wien und Martin Schenk von der Armutskonferenz die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ initiiert. Der Kulturpass öffnet Theater, Museen, Kinos, Konzerträume für alle, die es sich nicht leisten können; er stillt seit 10 Jahren den Kulturhunger in mittlerweile über 600 Kultureinrichtungen, für über 50 000 Menschen österreichweit.

„Durch diese Aktion ist mein Atem nicht verloren gegangen.“ Daniela hat es gerade sehr schwer. Sie lebt am Limit, unter der Armutsgrenze, muss mit ganz wenig über die Runden kommen. Warum brauchen Leute, die eh nichts haben, einen Theaterbesuch, Tanz oder Kino? Da geht’s doch um Wohnung, Job und Einkommen. „Schon, um das geht es jedenfalls“, sagt Martin Schenk von der Armutskonferenz. Aber: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Er lebt auch von guten Beziehungen, tiefen Erfahrungen, Auseinandersetzung und Freundschaften. Kunst und Kultur können Überlebensmittel sein, die dazu helfen, den Atem nicht zu verlieren“, so der Mitinitiator der Aktion.

Heute gibt es allein in Wien 198 Kulturpartner und 161 Partnerorganisationen, die die Kulturpässe ausgeben. Insgesamt besitzen aktuell in Wien mindestens 27.692 Personen einen Kulturpass und nutzen diesen auch, was die Zahl der ausgegebenen Tickets im Jahr 2012 von 64.090 eindrucksvoll belegt. Viele Bundesländer haben sich der Aktion angeschlossen, und es gibt auch zahlreiche Nachahmer im Ausland. Die Projektschiene Kultur-Transfair, die Kulturinstitutionen und soziale Einrichtungen mit maßgeschneiderten Programmen vernetzt, ergänzt das Angebot.

KulturpassbesitzerInnen zu Hunger auf Kunst und Kultur

Bisher hat der Kulturpass mehr als 300.000 Mal die Türen zu Kino, Ausstellung, Theater und Tanz geöffnet und ihre NutzerInnen erfreut.

"Durch diese Aktion sind mein Kopf und mein Ich im wahrsten Sinne am Leben geblieben. Durch diese Aktion ist mein Atem nicht verloren gegangen." Daniela G.

"Habe seit 2 Jahren den Kulturpass und bin ein sehr fleißiger Nutzer. Vielen Dank für diese Aktion. Hat meine Lebensqualität ganz gewaltig erhöht." Engelbert P.

"... wirklich sehr erfreulich, dass man auf ein derart großes Angebot zurückgreifen kann, dadurch kann ich mit meiner Tochter viele Museen besuchen, was mir ohne den Pass finanziell eben nicht möglich wäre … danke danke danke :-)" Erich M.

"Danke. Es war ein sehr schöner Abend für mich und ich habe noch nie das ganze Konzert hindurch gelächelt und mich so wohl gefühlt. Bitte machen Sie weiter." Inka P.

"Der Kulturpass ist eine wirklich gute Erfindung! Viel Freizeit und gerade genug Geld zum Überleben sind nämlich keine gute Kombination. Er macht mir die Arbeitslosigkeit erträglicher (…)!" Eva P.

"Danke, dass es so etwas gibt." Karin G.

"Es ist für mich als Betroffene sehr wichtig, dass es den Kultur Pass gibt. Man fühlt sich besser integriert in die Gesellschaft und man ist nicht ausgeschlossen von Kunst und Kultur, weil man sie sich nicht leisten könnte, gäbe es diese Möglichkeit nicht. Keine Arbeit zu haben ist schon schlimm genug. … Dabei hilft Hunger auf Kunst und Kultur. Es hebt das Selbstwertgefühl und die Stimmungslage." Martina V.

"Der Kulturpass ist wirklich ein Lichtpunkt in meinem derzeitigen Alltag. Ich bin 39 Jahre und habe einen 11-jährigen Sohn, der nun in die zweite Klasse Mittelschule geht. Ich weiß absolut nicht mehr, wie ich meine Zahlungen tätigen soll, ohne dass wir demnächst im absoluten sozialen Abgrund verschwinden." Sabine R.

"Meine finanzielle Situation ist so angespannt, dass ich am Gemüsemarkt um Gemüseabfälle bettle. Meine Wohnsituation ist sehr bedrückend. Manchmal weiß ich nicht mehr weiter. Mit dem Kulturpass war ich seit 10 Jahren wieder einmal im Kino und in der Oper." Maria H.

"Ich für mich finde den Kulturpass eine supergute Aktion, die es auch mir ermöglicht, mit meinem minimalsten Einkommen in den Genuss quer durch den Kunst & Kulturgarten Wiens zu kommen. Zudem kann ich mir so mit meiner 9jährigen Tochter Kino für Kinder usw. leichter leisten. Leiwand! Fazit: Sicher ein gutes Instrument, um nicht jeden Abend daheim versauern zu müssen, oder dem Nachwuchs sagen: Nein, das ist leider zu teuer, wir können uns das nicht leisten." Herr M.