Frauenarmut in Österreich

568.000 Frauen in Österreich (13%) Frauen in Österreich sind laut jüngsten Daten der Statistik Austria von Einkommensarmut betroffen. Knapp die Hälfte davon lebt in akuter Armut und damit mit massiven Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen.

Geringe Einkommen als Armutsursache

Die wesentliche Ursache für die Armutsbetroffenheit von Frauen liegt in deren niedrigen Einkommen aufgrund genereller Einkommensdiskriminierung und ihrer überproportionalen Beschäftigung in atypischen Berufen und schlecht entlohnten Branchen. Geringe Erwerbseinkommen ziehen geringere Leistungen aus Arbeitslosenversicherung und Pensionsversicherung nach sich.

Zu beachten ist auch die Umverteilung von Ressourcen innerhalb eines Haushalts. Erfahrungen aus Frauen- und Mädchenberatungsstellen beispielsweise bestätigen die Thesen von Armutsforscherinnen, dass es dort oft zu einer Ungleichverteilung zuungunsten von Frauen und Mädchen kommt, so Marion Breiter vom Netzwerk der österreichischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen.

Fehlender politischer Wille zu Armutsvermeidung

Um Frauenarmut zu vermeiden fehle es, so Michaela Moser, Sozialexpertin der ARMUTSKONFERENZ, vor allem an politischem Willen und an der richtigen Prioritätensetzung.
„Mit Maßnahmen wie einer Mindestsicherung die wirklich zum Leben reicht, individuellem Zugang zu Sozialleistungen, einer Arbeitsmarktpolitik, die Handlungskompetenzen stärkt und Arbeitsplätze mit adäquaten Löhnen UND Perspektive schafft, sowie gutem Zugang zu qualitätvoller Bildung, Gesundheitsprogrammen und Kinderbetreuungseinrichtungen könnte ein großer Beitrag zur Vermeidung und Bekämpfung von Frauenarmut geleistet werden.“
Im Sinne der Umverteilung von Erwerbsarbeit, Sorgearbeit und gesellschaftlich-politischer Arbeit sei auch die Verkürzung der Normalarbeitszeit essentiell.

Mehr Ressourcen zur Stärkung politischer Handlungskompetenz

Wichtig sei zudem, die notwendigen Ressourcen für eine stärkere Politisierung von Frauen bereitzustellen, so Margit Appel von der Katholischen Sozialakademie. „Gerade jene Orte an Frauen politische Handlungskompetenzen etnwicklen und einüben können wie Aus- und Weiterbildungsorte, Beratungseinrichtungen, NGOs und Einrichtungen er öffentlichen Verwaltungen kommen immer mehr unter Druck.“