Sozialhilfeempfänger mit "Krankenhilfe" von e-card nicht ausschließen!

Der vereinfachte Zugang zu medizinischer Versorgung muss auch für die sozial Schwächsten gelten, deren Krankheitsrisiko dreimal höher als das der Durchschnittsbevölkerung ist.

(24.06.05). "Der vereinfachte Zugang zu medizinischer Versorgung muss auch für die sozial Schwächsten gelten, deren Krankheitsrisiko dreimal höher als das der Durchschnittsbevölkerung ist. Armut macht verletzlich. Armut macht krank.", appelliert DIE ARMUTSKONFERENZ an das Gesundheits- und Sozialministerium wie an die Länder, "Sozialhilfeempfänger mit Krankenhilfe vom Bezug der e-card nicht auszuschließen."

Menschen, die kein sozialversicherungspflichtiges Einkommen haben , länger arbeitslos sind, keine Pension kriegen, weil Pensionszeiten nicht ausreichen, bekommen von der Sozialhilfe "Krankenhilfe" und damit keine e-card. Außer die Politik entschließt sich, alle in die gesetzliche Krankenversicherung zu nehmen. Das sind zehntausende Menschen, 2002 geschätzte 20 000, jetzt werden es aufgrund des Anstiegs der SozialhilfebezieherInnen mehr sein. Einbezogen sind da noch gar nicht die 100 000 ohne Krankenversicherung, die eine Studie des Gesundheitsministeriums vor einem Jahr feststellte.

"Scham ist der ständige Begleiter von Armut. Eine Stigmatisierung, die Sozialhilfeempfänger bei Gesundheitsdiensten öffentlich kenntlich macht, ist für die soziale Integration nicht förderlich und einfach nicht notwendig.", so die ARMUTSKONFERENZ. " Wir wissen aus der Armutsforschung, dass Einkommensschwache eine geringere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen haben, obwohl sie sie stärker bräuchten. Niemand, der in einer schwierigen sozialen Situation krank ist, muss bloß gestellt werden."

"In der Gesundheitspoltik und Prävention wird einfach zu wenig Augenmerk auf die sozialen Lebensbedingungen gelegt, obwohl wir für Österreich wissen, dass mit fallendem Einkommen die Krankheiten steigen und die Lebenserwartung sinkt", fordert DIE ARMUTSKONFERENZ die zuständige Ministerien zu mehr Engagement auf.

"Der Ausschluss von einer großen Gruppe SozialhilfeempfängerInnen von der e-card zeigt, dass der Almosencharkter der Sozialhifle keine Zukunft hat. Statt Gnadenrecht braucht die Sozialhilfe eine moderne Orientierung an sozialen Grundrechten, die für alle gelten und Existenzsicherung garantieren.", so DIE ARMUTSKONFERENZ.