Partizipation

Einbeziehung der Betroffenen in Umsetzung, Monitoring und Evaluierung

Einbeziehung der Betroffenen 1

Auch wenn in den letzten Jahren erste Schritte und Projekte in Richtung Einbeziehungen von Menschen mit Armutserfahrungen gesetzt wurden, fehlt es nach wie vor an verbindlichen und nachhaltigen Strukturen zur Einbeziehung in Planung, Umsetzung, Monitoring und Evaluierung jener Maßnahmen, die diese direkt betreffen.

Einbeziehung der Betroffenen 2

Auch in vielen sozialen Organisationen und Beratungseinrichtungen stecken Modelle der KlientInnen-Partizipation – so es sie überhaupt gibt – meist noch in den Anfängen bzw. einer Entwicklungsphase.

Im Rahmen der Armutskonferenz vernetzen sich seit 2006 Selbstorganisationen, Initiativen und Selbsthilfegruppen armutsgefährdeter und -betroffener Frauen und Männer zu Austausch, politischer Arbeit und öffentlichen Aktionen. Sie fordern „mehr Respekt für unsere Situation und unsere Expertise, mehr Ressourcen zur Selbstorganisation und verstärkte Möglichkeiten der Mitbestimmung“. (TeilnehmerInnen eines österreichweiten Treffens 2013)

An der Politik und öffentlichen Verwaltung liegt es, Partizipations-Projekte und Intitiativen nicht nur zu fördern, sondern ihre Ergebnisse entsprechend aufzugreifen und umzusetzen. Dies verlangt freilich die Einsicht, dass die Entwicklung einer Teilhabegesellschaft zentrales Element einer umfassenden, effektiven und nachhaltigen Armutsbekämpfungsstrategie ist.

Mit der Förderung einzelner Projekte wird es hier nicht getan sein. Vielmehr müssen entsprechende demokratie-, aber auch bildungs-, sozial-, wirtschafts- und finanzpolitische Prioritäten überdacht und geändert und Gesellschaft von unten neu gestaltet werden.

Partizipation, also die umfassende Teilhabe und Teilnahme der Betroffenen an Entscheidungen über und der Umsetzung von Maßnahmen, die diese unmittelbar betreffen, muss gelebte Praxis werden.

Zentrale Forderungen

  • Rechtszugang und Rechtssicherheit
    • Bessere Information über Rechte und Ansprüche
    • Einfache und klarere Gesetze
    • Einfach formulierte Anträge und Bescheide
    • Kostenlose Rechtsberatung und Rechtshilfe
    • Schulungsmaßnahmen
  • Stärkung von Selbstorganisationen von Menschen mit Armutserfahrungen
    • Förderung und Stärkung von unabhängigen Selbstvertretungsinitiativen und -netzwerken
    • ​Einrichtung von Unterstützungsstrukturen nach norwegischem Vorbild
  • ​Entwicklung bzw. Ausbau von Partizipationsmodellen in allen sozialen Organisationen
  • ​Etablierung von KlientInnen-Räten nach niederländischem Vorbild

Weitere Informationen

Sozialpolitische Datenbank "Alles über und gegen Armut": Kartegorie Partizipation

Aktivität: "Sichtbar Werden" - Plattform von Selbstorganisationen von Menschen mit Armutserfahrungen