Armut in Österreich
Aktuelle Armutszahlen
Daten aus EU-SILC 2024 (veröffentlicht im April 2025)
Armutsgefährdungsschwelle
Die aktuelle Armutsgefährdungsschwelle (60% des Median-Einkommens) beträgt 1.661€ monatlich für einen Einpersonen-Haushalt (12 Mal im Jahr) bzw. 19.926€ im Jahr. Der Wert erhöht sich um den Faktor 0,5 pro weitere erwachsene Person im Haushalt und um den Faktor 0,3 pro Kind (unter 14 Jahre) im Haushalt.
Haushaltstyp | Faktor | Monatswert |
1-Personen-Haushalt | 1,0 | 1.661 € |
1 Erwachsene/r + 1 Kind | 1,3 | 2.159 € |
2 Erwachsene | 1,5 | 2.492 € |
2 Erwachsene + 2 Kinder | 2,1 | 3.488 € |
2% der öster. Bevölkerung (206.000 Menschen) leben in Armut und sozialer Ausgrenzung. Für sie kommen wenig Geld und schlechteste Lebensbedingungen zusammen, treten Einkommensarmut und erhebliche materielle & soziale Deprivation gleichzeitig au gleichzeitig auf. Keine signifikante Veränderung zu 2023: 194.000; erheblicher Anstieg gegenüber 2020: 155.000.
3,7% der öster. Bevölkerung (336.000 Menschen) sind "erheblich materiell depriviert", darunter fallen Haushalte, die so ein geringes Einkommen haben, dass wesentliche Güter/ Lebensbereiche nicht leistbar sind - z.B. Waschmaschine, Handy, Wohnung angemessen warm zu halten, ein Mal im Jahr auf Urlaub zu fahren, unerwartete Ausgaben bis zu 1.160€ etc. Gleichbleibend gegenüber 2023, erheblicher Anstieg gegenüber 2,3% im Jahr 2022.
14,3% der öster. Bevölkerung (1.288.000 Menschen) sind armutsgefährdet, d.h. haben ein Einkommen unter der Armutsschwelle. Keine signifikante Veränderung gegenüber 14,9% im Jahr 2023.
16,9% der öster. Bevölkerung (1.529.000 Menschen) sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, d.h. das Einkommen liegt unter der Armutsschwelle oder die Personen sind erheblich materiell depriviert oder leben in Haushalten mit keiner/ sehr geringer Erwerbsintensität. Keine signifikatne Veränderung gegenüber 17,7% im Jahr 2023.
Besonders von Armut und Ausgrenzung bedroht sind neben Kindern (21%), Arbeitslose (57%), Alleinerzieherinnen (43%) und alleinstehende Frauen in der Pension (33%). Mit großen Problemen sind Menschen mit chronischer Erkrankung konfrontiert. Und die hohen Wohnkosten bringen viele an den Rand. Die Belastung mit Wohnkosten ist von 1,2 Millionen (13%) im Jahr 2022 auf 2,2 Millionen (22%) gestiegen.
Unsere Aussendung zu den aktuellen Armutszahlen:
Kinderarmut, Situation Alleinerziehender, leistbares Wohnen, Arbeitslosigkeit und chronische Erkrankungen
Eine Übersicht zu den aktuellen Armutszahlen findet sich auf der Website der Statistik Austria
Details im Tabellenband: EU-SILC 2024 Tabellenband